Normdosen

Normdosen

Die Datenbank bietet eine komprimierte Übersicht über

  • übliche Dosierungen mit empfohlenen Einzel-, Tages- und Höchstdosen
  • Applikationswege und wichtige Hinweise zur Anwendung
  • Verschreibungspflicht und BtM-Status von ca. 3000 Arzneistoffen und 700 Arzneidrogen

Ein Standardwerk für Apotheker, Klinik und Arztpraxis.

Wirkstoffe und Drogen sind mögliche Sucheinstiege. Es stehen mehrere Filteroptionen (z.B. Verschreibungspflicht) zur Verfügung.
Wirkstoffe und Drogen sind mögliche Sucheinstiege. Es stehen mehrere Filteroptionen (z.B. Verschreibungspflicht) zur Verfügung.

Aktualisierung/Stand

  • 28. Auflage
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Normdosen

Anleitung/Erklärung

Aufbau

Die Angaben zur Dosierung erfolgen in mg, wenn nicht anders angegeben.

Bein den Höchstdosen ist die erste Zahl = max. Einzeldosis, die zweite Zahl = max. Tagesdosis. Die Arzneibuchangaben zu Maximaldosen werden statisch zitiert; d. h. wird die Ausgabe eines Arzneibuchs eingestellt oder auf die Angaben von Maximaldosen in späteren Auflagen verzichtet, so bleiben die Angaben der Maximaldosen erhalten; sie sind folglich nur als Orientierungsgrößen zu werten. An manchen Stellen werden Höchstdosen aus Fachinformationen oder anderen Quellen angegeben, auch diese dienen der Orientierung.

Die Angaben zu Kinderdosierungen sind angegeben soweit diese nicht zu differenziert vorgenommen werden müssen. Für diese Wirkstoffdosierungen sei auf das Buch „Pädiatrische Dosistabellen“ von Jaffan-Kolb/Erdmann, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, hingewiesen.

Flüssigkeitsmaße

Tropfen: Für die der jeweiligen Normdosis entsprechende Tropfenzahl wurde der Normaltropfenzähler nach Ph. Eur. zugrunde gelegt.

Löffel = 10 ml („Kinderlöffel“)

Tasse = 125 ml (1/8 l)

Vollbad = 150 l

Diese traditionellen Maßangaben sind zwar auch heute noch üblich und man findet sie in vielen älteren Vorschriften. Dennoch sollten sie nur als Orientierung angesehen werden und in der Praxis durch graduierte Messlöffel bzw. -becher ersetzt werden, um eine exakte und gleichmäßige Arzneimitteldosierung sicherzustellen.

Anwendungsorte und -arten

Art bzw. Ort der Applikation und Arzneiform Bezeichnung, Abkürzung
I. Mund
1. Perorale Zufuhr zur enteralen Resorption als Dragee, Tablette, Pulver, Tropfen p. o.
2. Zubereitung zur verzögerten Resorption p. o. ret.
3. Zubereitung zur Resorption über die Mundschleimhaut buccal
4. Sublinguale Anwendung sublingual
II. Gefäße und Gewebsspalten
Injektion  
intraarteriell i. a.
intravenös i. v.
intravenöse –, intraarterielle Infusion i. v. – i. a. Infus.
intramuskulär i. m.
subkutan s. c.
intraartikulär i. artikul.
intralumbal i. lumb.
intrapleural i. pleur.
intrathekal i. thek.
III. Rektum
Anwendung als Klysma, Suppositorium rekt.
IV. Bronchialtrakt
Inhalation  
a) in Dampf-, Nebel-, Pulverform (häufig mit Spezialgeräten) Inhalation
b) durch Verbrennen von Räucherpulver Räuchermittel
   
V. Schleimhäute
1. Mundhöhle (und Zähne)  
a) Zubereitung zur Resorption perlingual, buccal
Zubereitung zur lokalen Einwirkung Lutschtabletten
b) Pinselung im Mundrachenraum und am Kehlkopf Schleimhautpinselung
c) Flüssigkeiten zur Herstellung von Mund-, Gurgel- und Zahnwässern Mund-, Zahntinktur
Gebrauchsfertige Mund- und Gurgelwässer Mundwasser
Tropfen zur Dentin- und Pulpabehandlung Zahntropfen
Einlage in Pulpahöhle oder Wurzelkanal Zahneinlage
2. Auge  
Tropfen AT
Spülung Augenspülung
Salbe AS
Streupulver Augenpulver
3. Nase  
a) Spülung Schleimhautspülung
Pinselung Pinselung
b) Salbe, Pulver zur Schnupfenbehandlung NS, Nasensalbe, -pulver
c) Tropfen, Nebel zur Resorption oder lokalen Behandlung (häufig mit Dosiergeräten) NT, Nasenspray
d) Dampfform

Riechmittel

 

Art bzw. Ort der Applikation und Arzneiform (Fortsetzung) Bezeichnung, Abkürzung
4. Urogenitalwege  
a) Blasenspülung Blasenspül.
Vaginalspülung Vaginalspül.
b) Injektion in die Urethra Urethralinjektion
Einlage in Urethra, Vagina, Zervikalkanal Globuli
VI. Wunden und Geschwüre
a) Spülung oder Waschung Wundspülung
Feuchter Verband Verbandwasser
b) Salben-, Pastenverband Wundöl, -salbe
Streupulver Puder
c) Ein- oder Auftropfung Instillation
VII. Geschlossene Haut
a) Gebrauchsfertige Waschwasser Waschung, Umschlag
Breiumschlag Kataplasma
Pinselung Pinselung
b) Flüssigkeiten, Linimente, Lotionen zum Einreiben Einreibung
Creme, Salbe, Paste Creme, Salbe, Paste
Salbe zur Hautschälung Schälsalbe
c) Streupulver, -puder Puder
d) Zusatz zu Bad Badezusatz
e) Enthaarungsmittel Enthaarungsmittel
Flüssigkeiten zur Herstellung von Haarwässern Haartinktur
f) Transdermales Pflaster TTS

 

Abkochung

Empfohlene Drogenmenge mit 150 ml Wasser 5–10 min kochen und abseihen.
Aufguss
Empfohlene Drogenmenge mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und nach 10 min abseihen.

Hinweis

Um die Lesbarkeit dieses Werkes zu verbessern, verzichten wir auf die gleichzeitige Nennung männlicher und weiblicher Sprachformen. Alle personenbezogenen Begriffe beziehen sich auf Menschen jeglichen Geschlechts.

Zusatzinformationen

Abkürzungsverzeichnis

A- Stoff wurde im Rahmen der Aufbereitung negativ bewertet
2. AB-DDR Arzneibuch der DDR, 2. Ausgabe 1987
AMG § 5 Stoff gilt nach § 5 Abs. 2 Arzneimittelgesetz (AMG) als bedenklich und darf nicht abgegeben werden. Für entsprechende Fertigarzneimittel wurde die Zulassung widerrufen oder sie wurden vom Markt genommen.
AS Augensalbe
AT Augentropfen
BtM Stoff unterliegt der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung
d Tag
DAB 6 Deutsches Arzneibuch, 6. Ausgabe 1926
DAB 7 Deutsches Arzneibuch, 7. Ausgabe 1968
DAB 8 Deutsches Arzneibuch, 8. Ausgabe 1978
DAB 9 Deutsches Arzneibuch, 9. Ausgabe 1986
DAB 10 Deutsches Arzneibuch, 10. Ausgabe 1991
ED Einzeldosis
Erw. Erwachsene
Extr. fld. (Extractum fluidum) Fluidextrakt (Droge: Extraktmenge = 1:1)
Extr. sicc. (Extractum siccum) getrockneter Flüssigextrakt
Extr. spiss. (Extractum spissum) eingedickter Flüssigextrakt
GFR glomeruläre Filtrationsrate (ml/min)
h Stunde
i. a. intraarteriell
i. artikul. intraartikulär
IE Internationale Einheit
i. lumb. intralumbal
i. m. intramuskulär
i. pleur. intrapleural
i. thek. intrathekal
i. v. intravenös
i. v. – i. a. Infus. intravenöse –, intraarterielle Infusion
i. vitr. intravitreal
J. Jahr, Lebensjahr
k. A. keine Angabe
Kdr. Kinder
KG Körpergewicht
KHK Koronare Herzkrankheit
KIE Kalikrein-Inaktivator-Einheiten
KOF Körperoberfläche
max. maximal
min Minute
mind. mindestens
Mio. Millionen
MRT Magnetresonanztomographie
NS Nasenspray
NT Nasentropfen
ÖAB 9 Österreichisches Arzneibuch, 9. Ausgabe 1960
OT Ohrentropfen

Ph. Helv. Pharmacopoea Helvetica
P. I. Pharmacopoea Internationalis Vol. 1–3, 1979–1988
rekt. rektal
ret. retard
Rp Stoff ist verschreibungspflichtig
s. c. subkutan
Spül. Spülung
stündl. stündlich
tägl. täglich
TD Tagesdosis
tinctura (20 % bzw. 10 %) alkoholischer Auszug (Droge: Extraktmenge = 2 bzw. 1:10)
TTS transdermales therapeutisches System
U Einheiten
UAW unerwünschte Arzneimittelwirkung, Nebenwirkung
ULN upper limit of normal, oberer Grenzwert des Normalwerts

Quellen

  • Aufbereitungsmonographien der B-Kommissionen am Bundesgesundheitsamt (BGA)
  • Aufbereitungsmonographien der E-Kommission am Bundesgesundheitsamt (BGA)
  • Blaschek W (Hrsg.). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. 6. Aufl., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
  • Braun R (Hrsg.), Zapf Z (Hrsg.). Standardzulassungen für Fertigarzneimittel. 20. Akt. Lfg., Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart, Avoxa, Eschborn
  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. www.bfarm.de
  • Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA, Hrsg.). Deutscher Arzneimittel-Codex (DAC). Avoxa Eschborn, Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart
  • European medicines agency. www.ema.europa.eu
  • Fachinformationsverzeichnis Deutschland. Rote-Liste® Service GmbH (Herg.), Frankfurt/Main. www.Fachinfo.de
  • Fintelmann V, Weiss RF, Kuchtak K. Lehrbuch Phytotherapie. 13. Aufl., Haug, Stuttgart
  • Gehrmann B, Koch WG, Tschirch CO, Brinkmann H. Arzneidrogenprofile. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart
  • Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen; Datenbank Drugbase Plus; Stand 14.12.23; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
  • HMPC-Monographien. European Union herbal monographs, verfasst vom Committee on Herbal Medicinal Products an der European Medicines Agency
  • Krause H (Hrsg.). Deutsche Rezeptformeln, DRF. Duncker & Humblot, Berlin 1959
  • Lipp HP (Hrsg.). Arzneistoff-Profile. Loseblattwerk in 10 Ordnern, Avoxa, Eschborn
  • Monographien der European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP)
  • Priscus-Liste. https://www.priscus2-0.de/
  • AHFS, American Hospital Formulary Service Drug Information, Datenbank Drugbase Plus, Stand 19.09.24
  • Helwig/Otto Arzneimittel, Datenbank Drugbase Plus, Stand 19.09.24
  • Schilcher H, Kammerer S, Wegener T. Leitfaden Phytotherapie. Urban u. Fischer, München
  • Standardisierte Rezepturen, DAC/NRF. Avoxa, Eschborn
  • Wenigmann M. Phytotherapie. Elsevier, München

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